Montag, 17. Dezember 2012

Fünf

Etwas gelangweilt auf mein Blatt schauend, hebe ich die Hand. Ich bin todmüde, bekomme es aber auch nicht auf die Reihe früh ins Bett zu gehen, wenn zum Sonntag ein guter Film nach dem anderen läuft. Die Leherin sieht in meine Richtung und nickt freundlich. Sie ist so eine herzensgute Frau, freundlich und gütig und so zart, habe ich das Gefühl. Leider kann sie sich gegen die Klasse kaum durchsetzen, sodass jeder macht, was er will. Schade eigentlich, da Psychologie/Pädagogik so ein schönes Fach ist. "Ähm ... was sie die komischen Pluszeichen hinter den Punkten?" Sie kommt grinsend zu meinem Platz und ich schiebe ihr die Arbeit mit meinen Finger auf die Symbole zeigend hin. "Oh, das heißt, da haben Sie mehr geschrieben, als verlangt war. Haben Sie also ausgezeichnet gelöst." Jetzt grinst sie noch mehr.
So fühlt es sich also an, mal gut zu sein. Gute, sogar sehr gute Arbeit geleistet zu haben. So fühlt sich Lob an. So fühlt es sich an keine rote Vier auf dem Papier prangen zu sehen. Genau so.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Drei


Du bist da. Endlich bist du da. Deine Wärme kann ich spüren. Mit meinen Lippen fahre ich an deinem Hals hoch. Ich liebkose und und schmecke dich. Es ist so wunderbar. So unglaublich schön. Ich fahre durch deine Haare, immer und immer wieder. Du berührst meine nackte Schulter, meinen Hals, meine Wange. Ich kann und will nicht von dir ablassen. Du bist das Einzige, was mich hält, das Einzige, weshalb ich nicht mehr weine, obwohl meine Augen noch brennen.
"Ich weiß, warum ich immer Pech habe.", flüstere ich mit geschlossenen Augen.
"Du hast kein Pech, red dir sowas nicht ein."
"Doch und ich weiß, warum. Weil ich mit dir soviel Glück hab."
Ich lachst kurz auf und siehst amüsiert in meine verquollenen Augen.
"Ja, genau! Du bist an allem Schuld.", gespielt erstaunt schaue ich in deine zurück. "Du bist mein Sündenbock."


Ein Kuss lässt mich die letzte Träne für heute verlieren.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Zwei

"Der hat dich aber angeguckt.", grinst meine Mama zu mir rüber. "Martin guckt mich nicht mehr so an!", lache ich etwas verlegen, doch verdränge ganz schnell diesen Gedanken, weil ich sonst darin versinke und traurig werde. Es war schön mal wieder ein paar Blicke zugeworfen zu bekommen. Vor allem von diesem jungen Mann an der Kasse. Er sah wirklich süß aus, lächelte und sah mich oft an. Er war wirklich schön. Auch diese leichte Röte im Gesicht habe ich nicht übersehen. Dieses Gefühl kenne ich kaum noch und es fehlt mir, denn du siehst mich so selten so fasziniert und heimlich an. Das hast du früher schon kaum gemacht, ganz am Anfang unserer Beziehung. Ich will mich nicht beschweren! Doch manchmal denke ich, dir fehlt etwas zu mir. Irgendwas, was dich hindert, mich so anzusehen.
Ich kenne das zu gut, die kleinen Details an dir zu beobachten. Wenn du fern siehst, ganz gedankenversunken, sehe ich dich an, und lächle, wenn du lächelst und warte, bis du meine Blicke spürst. Wenn du aus dem Raum gehst, vergöttere ich dich und kann kaum von dir ablassen, deinen schönen Po davonwackeln und dann dein schönes Gesicht als erstes in das Zimmer kommen zu sehen. Ich weiß nicht, was es ist, ob die einfach die Liebe zu Details fehlt oder ich einfach zu unperfekt bin um genug schöne Details zu haben.
Diese junge Mann an der Kasse hat mir ein Lächeln gezaubert. Gestern noch schaffte es ein Fremder in mir 1000 Gedanken zum Aufwirbeln zu bringen, wie man so unfair zu unbekannten Leuten sein kann und nun schafft es der nächste Fremde 1000 neue Gedanken zu entfachen, wie schön es sein kann bemerkt zu werden. Danke, Fremder ...

Montag, 10. Dezember 2012

Eins

Mittlerweile wird es dunkel, doch der Regen ... der Schnee ... der Schneeregen hat aufgehört. Ich recke mich, denn man sieht absolut nix, wenn man mit 45° Steigung aus diesem Kack-Autohaus rausfährt. Und dazu noch diese Kack-Leute, die alle auf diesen Kack-Weihnachtsmarkt wollen. Ist immer wieder verwunderlich, wie anders es aus Sicht eines Fußgängers ist. Da denkt man: "Ach der kann doch warten." Aber dann denken das alle und man kommt nie über die Straße. Ich glaube ich entwickle mich zu den die ganze Zeit fluchenden Autofahrern.
Als es endlich frei zu sein scheint, gebe ich Gas und sehe noch rechtzeitig den Radfahrer, welcher von einem Auto verdeckt wurde. Er sieht mir genau ins Gesicht. Sein Gesichtsausdruck ist unbeschreiblich. Sein Mund steht offen und die Augen sehen mich groß, schwarz und leer und verabscheuend an. Er sieht richtig dumm aus. Nicht in diesem Runter-mach-dumm, sondern richtig dumm. Also könnte ich durch diese leeren Augen direkt in seinen hohlen Kopf schauen. Doch nicht die Augen erschrecken mich, sondern seine Geste. Ohne zu zögern streckt er seinen Arm so weit aus, wie er kann und hielt mir seinen Mittelfinger, bedeckt von seinem schwarzen Handschuh, vor die Nase. Mindestens 3 Sekunden sieht er mich so hasserfüllt und mit erhobener Hand an bis er kehrt macht und davon düst. Irgendwas rumpelt in meinem Bauch. Es ist dieses Gefühl, wie als müsste ich gleich vor die Klasse und ein auswendig gelerntes Gedicht aufsagen. Dieser tiefsitzende Kloß in der Magengrube. Als ob man an etwas denkt, was man noch erledigen muss, sich davor jedoch drückt, weil man Angst hat. Ja, so fühle ich mich gerade.
Ich kenne diesen Mann nicht, er ist mir vollkommen fremd und dennoch schüchtert er mich ein. Seine Art einer fremden Frau zu sagen "Fick Dich!", obwohl er sie nicht kennt. Es verletzt mich irgendwie. Wow ... selbst ein mir unbekannter Mann schadet meinem Ego ... 
Ein Hoch auf die Männerwelt und ihr gedankenloses Handeln.
Und ihr Arschlöcher da draußen! Ich kann das auch!


Sonntag, 9. Dezember 2012

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